Posaune

 

“Ich will Posaune spielen!” Bei diesem Wunsch ihres Sprößlings gerät so manche Mutter oder Vater ins Grübeln, weil Unklarheit darüber besteht, “welches von diesen messingfarbenen und immer viel zu lauten Blasinstrumenten eigentlich gemeint ist.” Um dieses Halbwissen zu überwinden und so manches Vorurteil abzubauen, finden Sie hier einige Informationen zu einem der schönsten und vielfältigsten Instrument der westlichen Welt:

Die Posaune zählt wie z.B. das Horn und die Trompete zu den Blechblasinstrumenten. Wie bei diesen auch erfolgt die Tonerzeugung durch die Vibration der Lippen des Spielers unter Zuhilfenahme eines so genannten Kesselmundstücks.

Die Posaune ist eines der klassischen Orchesterinstrumente, das schon sehr früh seine nahezu heutige Gestalt bekommen hat. Bereits bei Dürer findet man eine Abbildung mit Musikern, darunter zwei Posaunisten, die schon Instrumente mit dem typischen doppelt geschwungenen Rohr und einem beweglichen Zug spielen.

Am nächsten verwandt ist die Posaune mit der Trompete (deren Ventiltechnik aber erst viel später entstanden ist). Der italienische Name Trombone bedeutet “große Trompete”. Gemeinsam bilden beide im Orchester das so genannte “schwere Blech”, was schon auf den besonders majestätischen und kraftvollen Klang hinweist. Nichts destotrotz kann aber die Posaune ebenso einen wunderbaren weichen und warmen Klang entwickeln, was viele Komponisten in ruhigen und choralartigen Passagen zu nutzen wissen (z.B. der berühmte Choral im langsamen Satz von Brahms’ 1. Sinfonie).

Wenn wir von “der Posaune” sprechen, meinen wir meistens die Tenorposaune, die heute die am weitesten verbreitete Stimmlage darstellt. Gleichwohl gibt es Sopran-, Alt-, Bass- und Kontrabassposaunen, so dass sich alle Stimmlagen mit einer Posaune besetzen lassen und so ein besonders homogener Klang erzielt werden kann. Wunderbare Beispiele dafür finden sich z.B. bei Schütz, Bach oder Mozart. Diese konsequente Verwendung findet sich am häufigsten in alter Musik, wohingegen später die Sopranposaune meist durch die Trompete abgelöst wurde. Der Posaunensatz des klassischen oder romantischen Orchester umfasst in der Regel eine Alt-, eine Tenor- und eine Bass-Posaune, wobei heute die Altstimme wegen des volleren Klanges meist auf einer Tenorposaune gespielt wird.

Neben dem Einsatz auf allen Gebieten der klassischen Musik ist der Posaune auch mühelos der Sprung in die moderne Jazz-, Pop- und Unterhaltungsmusik gelungen. Insbesondere die Verwendung des Glissandos, also des stufenlosen Übergangs zwischen den Tonhöhen, macht hier einen ihrer besonderen Reize aus. Nicht wegzudenken aus der Musikgeschichte sind Namen wie Glenn Miller, Albert Mangelsdorff oder aktuell Nils Landgren und Nils Wogram.

Und wer weiß – vielleicht erlernt bald auch Ihr Kind dieses wunderbare Instrument?